Geprüfte Kaufm. Fachwirtin (HwO)Erfolgreich in der Praxis - Joana Schwarzbach setzt Kenntnisse aus der Weiterbildung im Betrieb um
Vorab:
Familie, Betrieb und Weiterbildung konnte Joana Schwarzbach gut miteinander verbinden. Lesen Sie hier ausführlich, warum sie sich für die Weiterbildung entschieden hat, wie es ihr dabei erging und was sie heute erfolgreich im Betrieb umsetzen konnte.
Edmund Halletz vom Bildungszentrum Traunstein hat sich mit Joana Schwarzbach über ihre Erfahrungen mit der staatlich anerkannten Aufstiegsweiterbildung zur "Geprüften kaufmännischen Fachwirtin (HwO)" unterhalten.
Geballtes betriebswirtschaftliches Wissen für die Praxis im Handwerksbetrieb...
- Was waren Ihre Beweggründe für die Weiterbildung zur geprüften Kfm. Fachwirtin (HwO)?
Nach dem zweiten Kind habe ich gemerkt, dass ich beruflich noch nicht am Ziel angekommen bin. Daraufhin habe ich mich ausgiebig informiert und festgestellt, dass es noch viele Möglichkeiten zur Weiterbildung nach der kaufm. Ausbildung gibt. Bei meinen Recherchen bin ich auf den Tageskurs zur kaufm. Fachwirtin der HWK Traunstein gestoßen. Dieser hat mich vom Inhalt sehr angesprochen, da ich nicht nur in einem kaufm. Beruf arbeite, sondern auch die kaufmännischen Aufgaben im Handwerksbetrieb meines Ehemannes erledige. Da ich im alltäglichen Geschäftsleben des Öfteren an meine fachlichen Grenzen gestoßen bin und den Betrieb meines Mannes bestmöglich zu unterstützen versuchte, wollte ich mich diesbezüglich weiterbilden.
Auch rückte so der Traum der zukünftigen Selbstständigkeit zur vorbereitenden Buchhalterin für Handwerksunternehmen näher. Es hat mich der Ehrgeiz für diesen nächsten Schritt gepackt und so habe ich mich kurzerhand angemeldet. - Wie bringen Sie die Weiterbildung mit Ihrem Beruf und der Familie unter einen Hut?
Der familiäre Rückhalt ist sehr wichtig. Ohne meine Mutter, meine Schwiegereltern und natürlich auch meinen Mann wäre dies gar nicht möglich gewesen.
Der Kurs findet einmal pro Woche tagsüber statt und die Ferien sind auch frei, somit ist das auch für mich als Mutter von zwei Kindern gut machbar. Auch hilft mir eine klare Struktur und ein gutes Zeitmanagement. - Welche Inhalte wurden während des 1,5-jährigen Kurses vermittelt?
Grundsätzlich geht es darum, dass ich als Kauffrau mein kaufmännisches Wissen erweitern und vertiefen konnte und ich nun fit für die jetzigen und kommenden Aufgaben bin. Es wurde in allen Bereichen explizit auf das Handwerk eingegangen, was die perfekte Brücke für die Arbeit in Handwerksunternehmen ist. Die gesamte Weiterbildung wurde in drei Teilbereiche unterteilt, was die Themenbereiche einerseits übersichtlicher und andererseits verständlicher gestaltet hat.
In Teil Eins ging es um die Unternehmensentwicklung, die Unternehmensziele, Markt- und Wettbewerbssituation, Marketing und die rechtlichen Rahmenbedingungen. Kurz gesagt, wie steht mein Unternehmen da, wie schätze ich diese Situation ein und wie entwickle ich Strategien, um etwas positiv zu verändern. Weiter ging es mit meinem persönlichen Lieblingsthema, dem Finanz- und Rechnungswesen. Hier lernten wir unter anderem viel über die Analyse betriebswirtschaftlicher Kennzahlen. Diese sind enorm wichtig, um eine vernünftige Basis für unternehmerische Entscheidungen und weitere Planungen zu generieren.
Besonders gefallen hat mir, die Buchführung und die Einführung in die Kosten- und Leistungsrechnung. Als drittes folgte das Personalmanagement. Dies ist in Zeiten des Fachkräftemangels für Handwerksunternehmen sehr wichtig, da Personal zu finden und zu halten oft sehr schwierig ist. Daher waren die Themen der Personalbedarfsplanung, Personalgewinnung, arbeitsrechtliche Grundlagen, Personalentwicklung, sowie Entgelt- und Anreizsysteme sehr wichtig und aufschlussreich. - Wie können Sie die gewonnen Kenntnissen in der Praxis umsetzen?
Mir hilft es besonders, die Buchführung im Detail und in der Tiefe zu verstehen. Durch die Kenntnisse in der Kosten- und Leistungsrechnung kann ich die Preise im Betrieb meines Mannes nun besser kalkulieren. Das Wissen über die Kennzahlen lässt einen schnelleren Überblick über die aktuelle Situation zu, dies ist gerade in der Kommunikation mit dem Steuerbüro sehr nützlich. Der Überblick über die rechtlichen Rahmenbedingungen verschafft mir im Alltag mehr Rechtssicherheit in allem, was ich mache. Gerade beim Abschluss von Verträgen bin ich nun sicherer geworden. Im Bereich Marketing war es spannend zu erfahren, auf wie vielen Wegen man die Außenwirkung des Unternehmens positiv beeinflussen kann. Ein weiteres Plus ist, dass ich nun besser verstehe, wie man geeignetes Personal für seinen Betrieb finden und halten kann. - Was muss man als Teilnehmer mitbringen, um die sehr anspruchsvolle Prüfung zu schaffen?
Als Teilnehmer muss man sich neben dem Unterricht zusätzlich engagieren und lernen. Auch wenn die Themen gut erklärt werden, ist es wichtig, das Gelernte noch in „Heimarbeit“ zu verfestigen. Mir half es bei der Vorbereitung auf die Prüfung einen Lernplan zu erstellen, auch bildeten wir bei schwierigen Themen Lerngruppen. - Sind Sie mit der Weiterbildung zufrieden? Hat Ihnen irgendetwas besonders gut gefallen?
Im Bildungszentrum der Handwerkskammer in Traunstein hat es mir sehr gut gefallen. Die Dozenten und Dozentinnen sind wirklich sehr kompetent und konnten uns die Inhalte praxisnah und verständlich vermitteln. In der etwa anderthalbjährigen Weiterbildung sind wir Schüler gemeinsam mit den Dozenten zu einem starken Team zusammengewachsen. Dies schaffte nicht nur eine gute Vertrauensbasis, auch unterstützen wir uns alle gegenseitig.
Besonders möchte ich dabei erwähnen, dass durch den Einsatz einer unserer Dozentinnen nun auch ein Anschlusskurs für den Betriebswirt zustande gekommen ist. Dieser ist explizit für uns als Tageskurs gestaltet worden, wofür wir sehr dankbar sind. Das Büroteam im Bildungszentrum kümmert sich umfassend um die Organisation. Egal ob beim Antrag auf das Meister-Bafög oder bei anderen Formalitäten, konnten wir uns immer an sie wenden. - Wir bedanken uns für das ausführliche Gespräch und wünschen Frau Schwarzbach weiterhin viel Erfolg auf dem Weg zur Betriebswirtin (HwO)!
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